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Theaterstück bricht mit heteronormativen Strukturen

Das Thema queere Arbeit im Stadtgebiet Büren hat in den letzten Monaten Fahrt aufgenommen. Im Rahmen der Coming Out Days, die die blick* Landesfachstelle zu LSBTIQ* Strukturen im ländlichen Raum (mit Sitz in Paderborn) vom 27. September bis zum 13. Oktober 2024 ausrichtet, plant die Jugendpflege Büren einige spannende Aktionen, die einerseits informieren, andererseits sensibilisieren sollen.

Eine dieser Aktionen stellt das Theaterstück Juliette und Julia dar, das am 4. Oktober 2024 um 18 Uhr im Treffpunkt 34 (Bahnhofstraße 34 in Büren) aufgeführt werden soll. Shakespeare-Liebhaberinnen und -Liebhaber werden die Nähe zum weltberühmten Drama des englischen Dichters und Schriftstellers direkt erkennen: Romeo und Julia. In dem Ursprungswerk geht es um die Geschichte – so sagt es bereits der Titel – von Romeo Montague und Julia Capulet.

Die zwei Jugendlichen gehören zwei unterschiedlichen und verfeindeten Familien an, weshalb ihre Liebesbeziehung unter einem schlechten Stern steht und einiges an Herausforderungen mit sich bringt. Klassischerweise endet Shakespeares Drama tragisch – und das für beide Seiten.

Anders verhält es sich mit Juliette und Julia. Das Stück, so viel kann bereits verraten werden, hält ein Happy End für die Theatergäste bereit. Während in William Shakespeares Werk klassische Rollenbilder vertreten werden, die eine Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau vorsehen, werden diese heteronormativen Strukturen in Juliette und Julia aufgebrochen. Hier geht es um die Liebe zweier junger Frauen, die jedoch ebenfalls ihre Tücken mit sich bringt und für emotionale, spannende, aber auch humorvolle Momente sorgt.

Das Theaterstück ist sowohl für Jugendliche ab 12 Jahren als auch für Erwachsene geeignet. Eine Anmeldung vorab ist nicht erforderlich; der Eintritt ist frei.

Eine weitere Aktion der Jugendpflege stellt eine Führung durch die Stadtbibliothek Paderborn da, in der eine Ausstellung zum Thema Coming Out stattfindet. Auch diese wird von der blick* Landesfachstelle organisiert. Im Anschluss an die Ausstellung wird dort ein Podcast aufgenommen, in dem es zum einen um den queeren Treff gehen wird, den die Jugendpflege nach dem Schutzkonzept veranstaltet. Das heißt, dass es keine öffentliche Bekanntgabe des Zeitpunktes und des Ortes gibt, sodass den Jugendlichen ein geschützter Raum geboten werden kann. Zum anderen werden einzelne Jugendliche über ihre Coming-Out-Erfahrungen berichten. Hierzu wird es zu gegebener Zeit weitere Informationen geben.

Wer Interesse hat, am queeren Treff der Jugendpflege Büren teilzunehmen, kann Lara Grewe unter der Telefonnummer 0151/53528328 (gerne auch via WhatsApp) oder per E-Mail an grwjgndpflg-brnd kontaktieren.

Zum Begriff „Heteronormativität“:

Heteronormativität ist die Annahme, dass Heterosexualität die „normale“ und bevorzugte sexuelle Orientierung ist und dass es nur zwei Geschlechter gibt, die sich in einer klaren, traditionellen Rollenverteilung befinden. Diese Sichtweise setzt voraus, dass Männer und Frauen in Beziehungen zueinanderstehen und dass Abweichungen von dieser Norm (wie Homosexualität, Bisexualität oder diverse Geschlechtsidentitäten) als untypisch oder „anders“ gelten.

Heteronormativität beeinflusst gesellschaftliche Strukturen, Gesetze und Normen, was oft zu Diskriminierung oder Ausgrenzung von Menschen führt, die nicht in diese „Norm“ passen.

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