09. Apr 2025
Im Herzen von Büren soll das Moritzquartier mitsamt Moritzgarten entstehen
Das sogenannte „Moritzquartier“ stellt die wohl bedeutendste Eingangssituation in die Bürener Innenstadt dar. Befindlich an der Ecke Bertholdstraße/Königstraße soll die ca. 1.700 Quadratmeter große, provisorisch angelegte Grünfläche samt umliegender Bereiche städtebaulich entwickelt werden. Wie diese Entwicklung aussehen wird, hat der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Stadtplanung in seiner Sitzung vom 8. April 2025 beschlossen.
Die Grundlage für die allgemeine Entwicklung des Moritzquartiers bilden die im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) festgehaltenen Zielsetzungen sowie die Ergebnisse aus dem bürgerschaftlichen Beteiligungsprozess „Büren_MITTE neu denken!“. Es handelt sich dabei um eine mit Mitteln der Städtebauförderung geförderte Maßnahme, für die – wie im ISEK vorgesehen – ein Planungswettbewerb im ersten Halbjahr 2024 durchgeführt wurde. Zum ersten Preisträger wurde das Planungsbüro „club L94“ aus Köln ernannt. Das Wettbewerbsergebnis spiegelte den Stand einer Vorplanung wider.
In der Zwischenzeit hat das Planungsbüro seine Pläne konkretisiert. Das neue Entree soll zu einem grünen Aufenthaltsbereich werden, dem sogenannten „Moritzgarten“: Entlang der Bertholdstraße entsteht ein zentraler Platz, eingefasst von terrassierten Grünflächen. Hier laden großzügige Sitzbereiche unter schattenspendenden Gehölzen zum Verweilen ein und ein Wasserspiel sorgt an heißen Tagen für Erfrischung.
Eine neue Stadtachse soll in Form einer Wegeverbindung die Bertholdstraße, den im Moritzgarten entstehenden Stadtbalkon, die Judengasse und den Rathauseingang miteinander verbinden. Der Stadtbalkon schafft einen barrierearmen Zugang zur Königstraße und bietet Sitzgelegenheiten mit einem schönen Blick auf das Ensemble aus Garten, Jesuitenkirche und Mauritius-Gymnasium. Eine sich daran anschließende, breit angelegte Freitreppe ermöglicht an dieser Stelle weitere Aufenthaltsplätze und schafft eine kleine Tribüne für potenzielle Veranstaltungen im neuen Moritzgarten.
Nach intensiver Abwägung der wirtschaftlichen und städtebaulichen Aspekte hat der Arbeitskreis „Moritzquartier_Weiterdenken“ einstimmig die oben dargestellte Gestaltungsvariante mit Wasserspiel empfohlen – ohne ein festes Gastronomiegebäude bzw. -modul. Dabei wurde insbesondere diskutiert, welche langfristigen Mehrwerte entsprechende Elemente im Verhältnis zu den entstehenden Kosten bieten würden. Die Empfehlung basiert darauf, den Platz als offenen und vielseitig nutzbaren Aufenthaltsraum zu gestalten, ohne dabei nicht vertretbare wirtschaftliche Risiken für den städtischen Haushalt durch Investitionen mit unklarer Nutzungsperspektive für eine Gastronomieeinheit auszulösen.
Der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Stadtplanung ist der Empfehlung des Arbeitskreises gefolgt und hat die Verwaltung beauftragt, die weiteren Planungsschritte einzuleiten, um das Bauvorhaben umzusetzen. Baubeginn wird voraussichtlich das erste Halbjahr 2026 sein und mit einer Fertigstellung ist ein Jahr später zu rechnen.