Die Edelherren von Büren wurden im Zusammenhang mit den Grafen von Schwalenberg im Verlauf des 12. Jahrhunderts politisch mächtig. Seit 1123/1224 im Besitz der so genannten Grafschaft Wewelsberg, errichteten sie um 1150 eine Burganlage beim „Dorf“ („villa“) Büren. Das Ausscheiden der Schwalenberger als Paderborner Kirchenvögte (1189/1193) ermöglichte ihnen in Abstimmung mit dem Paderborner Bischof (1195) die Gründung der Stadt Büren südlich der Burganlage und östlich des Dorfes. Die Stadt entwickelte sich zwischen 1195 und 1220 rasch, sie erhielt Lippstädter Stadtrecht. Der Plan, Büren um eine Neustadt zu erweitern (1243/1252), scheiterte nicht zuletzt an den Streitigkeiten zwischen der älteren und jüngeren Linie der Bürener Edelherren und an den Kämpfen mit den Stadtbürgern (1268/1270).
Für die wirtschaftliche Bedeutung Bürens war es entscheidend, dass der Ort bereits in sehr früher Zeit das Recht erhielt, eigene Münzen prägen zu lassen, vor allem aber aus dem überörtlichen Fernhandel Zölle einzutreiben. Auf dieser Grundlage konnte sich Büren sehr schnell von einer bäuerlichen zu einer handwerklichen und kaufmännischen Siedlungsgemeinschaft entwickeln. Es bestanden Handelsbeziehungen nach Norden und Osten. Das reiche Zunft- und Gildewesen der Stadt zeugt von regem Handel und Wandel.
Als das Adelsgeschlecht mit Moritz von Büren ausstarb, trat der Jesuitenorden das Erbe an. Anstelle der Burg erbauten die Jesuiten ihr Kolleg und die Kirche St. Maria Immaculata, die bedeutendste Barockkirche Westfalens. Die Auflösung des Ordens 1773 führte den Besitz dem Paderborner Bischof zu. Die Säkularisierung (1802) des Fürstbistums Paderborn brachte den Übergang der Stadt und Herrschaft an den preußischen Staat.
Die rechtliche Gleichstellung aller Bürger in der „Franzosenzeit“ reformierte auch das gesellschaftliche Leben in Büren. Von 1816 bis 1974 war Büren Sitz des gleichnamigen Kreises.
Nicht nur die Stadt Büren selbst, sondern auch die heute in die Stadt integrierten Gemeinden haben eine reiche geschichtliche Vergangenheit aufzuweisen: Die erste urkundliche Überlieferung von Ahden datiert aus dem 9. Jahrhundert. Am Südausgang des Ortes erinnert die Kluskapelle an die Klause Marienstein von 1433.
Barkhausen wird 1025 als Siedlung im Almegau genannt. Im Gemarkungsgebiet liegen die heutigen Ortswüstungen Grotenswinefeld und Lütkenswinefeld. Brenken entstand schon im Mittealter und ist eine der ältesten Siedlungen im Almegau. Hier saß von jeher das gleichnamige und zu den ältesten Aldelsfamilien des Paderborner Landes zählende Geschlecht von Brenken: Die Familie wird erstmals urkundlich 1102 mit Rado de Brenken erwähnt. Als ursprüngliches Stammhaus der Familie gilt das Steinhaus am Kirchturm im Dorf Brenken. Die Ortschaft Eickhoff wurde 1368 erstmals als „Ekhov“ im Lehnsregister urkundlich erwähnt. Seit Gründung des Ortes gehörte Eickhoff kirchlich zum benachbarten Steinhausen und politisch zur Herrschaft Büren. Im Jahr 1734 bekam der Ort seine erste Kapelle.
Die Geschichte des Großdorfes Steinhausen beginnt im 12. Jahrhundert. 1243 wird erstmals die Pfarrei erwähnt. Zur Gemarkung gehören die Ortswüstungen Diderikeshusen, Nasthusen und Wichmodeberg. Weiberg ist um 1500 entstanden und gehörte zur Pfarrei Siddinghausen, von der es 1752 mit Harth und Barkhausen abgepfarrt wurde. Mittelalterliche Siedlungen des Raumes sind der Pfarrort Hepern (heut wüst) und Volbrexen. Das kleine Haufendorf Weine findet 1015 urkundliche Erwähnung. Im Jahre 1382 wird ein Freistuhl (Gerichtsstätte) genannt.
Das Haufendorf Harth besitzt die typische Spornlage einer spätmittelalterlichen Gründung. Die Burg Ringelstein (1399 erstmals genannt) ist eine Gründung der Edelherren von Büren und war als Gerichtsstätte zur Zeit der Hexenverfolgung Schauplatz trauriger Ereignisse. In Hegensdorf, einem der ältesten Dörfer im Stadtgebiet, wird seit ca. 1250 ein heiliges Kreuz verehrt. Zu Hegensdorf gehört seit 1939 der Weiher Keddinghausen, dessen Geschichte bis in das Jahr 1263 zurückzuverfolgen ist. Um 800 baute der Adelige Sidag in Siddinghausen eine hölzerne Kirche. Das Pfarrsprengel war ursprünglich sehr groß und erstreckte sich fast über das gesamte heutige südliche Stadtgebiet.
Die Geschichte der Wewelsburg reicht bis in das Jahr 1123 zurück. Das gleichnamige Burgdorf Wewelsburg entstand im 14. Jahrhundert im Schatten der Burg. Großen Einfluß auf den gesamten Raum hatte das bereits 837 gegründete Kloster Böddeken (1803 aufgelöst). Im Dritten Reich war dieWewelsburg Kultstätte der SS, in Niederhagen war ein KZ eingerichtet. Heute ist die Wewelsburg das Wahrzeichen des Kreises Paderborn und Standort des Historischen Museums des Hochstiftes Paderborn.
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Archäologische Untersuchungen in der Bürener Innenstadt.