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Meinolfuskapelle Ehrenfriedhof
Meinolfuskapelle Ehrenfriedhof

Der Name rührt vom freiweltlichen adeligen Damenstift Büdiken her, das im Jahre 837 n.Chr. von Meinolph, dem Sohn eines sächsischen Edelings, gegründet worden war und dessen Mutter Wichtrud die erste Äbtissin des Stifts wurde. Die Meinolphs-Kapelle unweit des Stiftes erinnert an den Gründer und ist heute Erbbegräbnis der Familie von Mallinckrodt.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auch Büren Kampfgebiet. Gefallene Soldaten wurden zunächst auf den kleinen Dorffriedhöfen beigesetzt, viele hatten ihr Grab aber noch auf Äckern und an Wegrändern. 1950 erwarb der damalige Kreis Büren von Baron Heinrich von Mallinckrodt ein Wiesengelände im Tal bei Böddeken. Das Gelände wurde dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Nordrhein-Westfalen, für den Bau eines Soldatenfriedhofes zur Verfügung gestellt. Aus Feldgräbern und von Gemeindefriedhöfen wurden die Gefallenen nach Böddeken überführt. Am 23. August 1953 wurde der Ehrenfriedhof eingeweiht und in die Obhut des Kreises Büren gegeben. 7000 Menschen sollen bei der Einweihung im Tal des Friedens, wie der Ort nun im Volksmund hieß, dabei gewesen sein. 298 Kriegstote fanden dort seinerzeit ihre letzte Ruhestätte.

Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre wurden weitere Kriegstote durch den Volksbund aus den umliegenden Orten nach Böddeken überführt, u.a. aus Ahden, Bonenburg, Borgentreich, Bühne (Elisenhof), Büren, Burgholz, Dringenberg, Eissen, Gehrden, Großeneder, Hohenwepel, Ikenhausen, Natingen, Nörde, Ossendorf, Peckelsheim, Scherfede, Schweckhausen (Schloßpark), Warburg (Burgfriedhof), Willebadessen (vier Soldaten, die in einem Panzer verbrannt waren) und Wormeln. Viele bislang unbekannte Tote konnte der Volksbund im Rahmen der Exhumierungen und Überführungen noch identifizieren. Heute ruhen 472 Gefallene in Böddeken, darunter drei Niederländer, die in Verbänden der Wehrmacht gekämpft hatten, und 13 Gefallene aus dem Ersten Weltkrieg.

Soldatenfriedhof
Soldatenfriedhof
Gedenkstein
Gedenkstein

Im Oktober 1978 wurde im Eingangsbereich des Soldatenfriedhofes eine zusätzliche Gedenkstätte geschaffen und am 8. November eingeweiht. In der Öffentlichkeit rief sie herbe Kritik hervor, da kein eigentlicher Bezug zum Soldatenfriedhof gesehen wurde. Es handelt sich um das sogenannte Wewelsburg-Mahnmal des Paderborner Bildhauers Josef Rikus. Er schuf fünf Steine aus Anröchter Dolomit mit Reminiszenzen an Krieg und Gewalt. Der Erste Stein trägt die Aufschrift „Zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“, die anderen Steine sollen mit ihren eingemeißelten Darstellungen an Reichspogromnacht, Flucht und Vertreibung, Bombenkrieg und Konzentrationslager erinnern.

Am Rande des Gemeindegebietes gab es im Krieg ein Konzentrationslager in Niederhagen; heute befindet sich dort eine Wohnsiedlung.

1995 schufen Auszubildende der Deutschen Gerätebau in Salzkotten, Kreis Paderborn, für den Soldatenfriedhof eine Flammenschale, die anlässlich der alljährlichen Volkstrauertagsfeier auf dem Friedhof entzündet wird.
Seit 1975 liegt der Ehrenfriedhof Böddeken in der Obhut des Kreises Paderborn.

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