Bürener Innenstadt wird zur Museumsmeile

Die Entscheidung fällt auf eine Führung in der Sakramentskapelle. Nach einem gedanklichen Ausflug in das frühe 18. Jahrhundert – in dieser Zeit wurde die Kapelle erbaut – und begleitet von irischer Musik geht es erst einmal zur Mittel- und Bohrmühle. Auf dem Weg in das historische Mühlengebäude kommt man durch den Mühlengarten und vorbei an den stilvoll in Szene gesetzten Engelsskulpturen von Matthias Rickling. In der Mühle angekommen fühlt man sich zurückversetzt in die Vergangenheit und gewinnt eine Vorstellung davon, wie groß die Bedeutung der Mühlen für Büren im 20. Jahrhundert war. Der nächste Standort ist das Mauritius-Gymnasium. Nachdem hier noch schnell ein paar Klänge der offenen Big-Band-Probe mit Jazzmusik erhascht wurden, wird die Kunstausstellung „Malzeit am Mauri“ besucht, die in die beeindruckende Welt der Kunst in Rezeption und Produktion entführt.

In neuem Glanz erstrahlende Kunstwerke, in blaues Licht getauchte Orte – eine unvergleichliche Stimmung. All das durften die Besucherinnen und Besucher der diesjährigen Museumsnacht in der Bürener Innenstadt erleben. Am vergangenen Freitag hat diese für viel Begeisterung bei mehr als 1.000 Kunst-, Geschichts- und Kulturinteressierten gesorgt.

Ein Besuch der Museumsnacht sah beispielsweise so aus: Nach einem Herbstspaziergang durch Büren und einem Abstecher an einer der zwei Pop-up-Galerien in der Innenstadt erreicht man den Bürener Marktplatz und darf sich entscheiden – nehme ich an einer der Führungen in den Bürener Kirchen, Kapellen, Mühlen oder im Schulmuseum teil? Besuche ich eine Ausstellung, beispielsweise im Schützen-, Funk- oder Krankenhausmuseum?

Von dort aus geht es weiter zur Lesung der Paderborner Autorin Julia Beylouny, die einige Zeilen aus ihren Romanen, u. a. aus „Erinner mich an Liebe“, in den Räumlichkeiten der Kreisfahrbücherei vorträgt. Auf dem Weg zurück kommt man am Liebfrauengymnasium vorbei und hört bereits, wie leise Töne aus der Ferne anklingen. Im Treppenhaus der Schule eingetroffen geht es auch schon los mit einem Klavierkonzert des Achtklässlers Fabian Rose, das alle Besucherinnen und Besucher in seinen Bann zieht – und nebenbei die Möglichkeit bietet, die im gesamten Treppenhaus ausgestellten Kunstobjekte der verschiedenen Jahrgänge zu begutachten. Nun kann auch noch die Abschlussveranstaltung in der Niedermühle mitgenommen werden. Hier wird zu einem Mitsingkonzert mit anschließendem Umtrunk eingeladen, der den perfekten Abschluss einer ganz besonderen Nacht voller Kunst, Geschichte und Kultur bildet.

Die Beteiligten resümieren: „Das erste Mal hat unsere Museumsnacht in einem solchen Format stattgefunden. Die gemeinschaftliche Organisation hat sich gelohnt – wir konnten viele Besucherinnen und Besucher für die unterschiedlichen und mit viel Herzblut geplanten Programmpunkte begeistern. Für eine Nacht haben wir eine kleine Museumsmeile in Büren zum Leben erweckt.“