Von Düsseldorf über Cornwall bis nach Büren

Wochenlang wurden Vorbereitungen getroffen, Programmpunkte geplant, die Vorfreude gesteigert, bis es endlich soweit war: Der Cornwall-Kurs der Gesamtschule Büren durfte seine Austauschschülerinnen und -schüler aus Launceton/Cornwall in Empfang nehmen und sich auf eine Woche des deutsch-englischen Austauschs freuen, der auch nach dem Brexit weiterhin Bestand hat. Vor diesem Hintergrund wurden Vertreterinnen und Vertreter der Gesamtschule Büren im letzten Jahr sogar nach Düsseldorf eingeladen, um ihr Projekt bei der Ersten Sitzung des Lenkungsausschusses NRW – Vereinigtes Königreich in der Staatskanzlei des Landes NRW vorzustellen.

„Angefangen hat alles 2019 mit einer Idee. Diese Idee wuchs weiter und entwickelte sich von einer ersten Kontaktaufnahme mit der St. Joseph’s School schnell zu einem realen Projekt, von dem beide Seiten nach wie vor begeistert sind“, erzählt Stephen Robinson, der das Projekt neben Annica Dywelski und Julian Vieth von der Gesamtschule Büren verantwortet.

Während des Besuchs der Schülerinnen und Schüler aus England konnten alle Beteiligten sich auch diesmal wieder im Sprachlernen üben. Dabei wurde immer mal wieder vom Englischen ins Deutsche geswitcht und umgekehrt – und dabei einiges dazugelernt. „Wörter wie „Kartoffelsalat“ waren ganz vorne mit dabei“, berichtet eine Schülerin des Cornwall-Kurses im Nachgang und bestätigt somit die im Ausland verbreitete Vorstellung von der Kartoffel-Leidenschaft der Deutschen, die im Laufe der Woche regelmäßig für ein Schmunzeln – vor allem seitens der Bürener Schülerinnen und Schüler – sorgte.

Schwerpunkt des Austauschs war erneut das Thema „Kommunikation durch Sport“, das bereits beim Besuch der englischen Schule im Frühjahr eine große Rolle spielte. So standen Besuche im Dortmunder Stadion und im Ahornsportpark sowie Golf- und Boule-Einheiten im Haxterpark Paderborn an. Um die Heimatstadt ihrer Partnerschülerinnen und -schüler kennenzulernen, wurde für die Reisegruppe aus Launceton außerdem eine Rallye in der Bürener Innenstadt veranstaltet.

„Die Schülerinnen und Schüler haben sich bereits durch den vorangegangen regelmäßigen Kontakt und vor allem durch den Austausch im Frühjahr kennenlernen können. Auch diesmal wurden wir wieder darin bestätigt, wie wichtig die realen Begegnungen nicht nur in Bezug auf das Sprachlernen, sondern auch auf das Verstehen anderer Kulturen und Mentalitäten ist“, so Julian Vieth.

Das bestätigt auch Clare Scott, die verantwortliche Lehrerin der St. Joseph’s School: „Der Austausch hat einen großen Effekt auf die Schülerinnen und Schüler. Es ist einfach toll zu sehen, wie sie miteinander interagieren und an Selbstvertrauen gewinnen.“ Obwohl sich die zwei Schulen und damit auch die Jugendlichen in vielen Dingen unterscheiden, sei das Verhältnis umso freundschaftlicher. Das spiegele sich auch in der Kommunikation der Lehrkräfte wider. „Hier hat sich eine unglaublich motivierte und positive Gruppe von Menschen gefunden, die wirklich gern zusammenarbeiten. Das ist etwas sehr Besonderes!“, schließt Scott.

Doch nicht nur an den Begegnungen wachsen sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer. Auch die Organisation nimmt alle Mitglieder des Austauschprojekts in Anspruch und birgt von Treffen zu Treffen neue Herausforderungen. Der Cornwall-Kurs der Gesamtschule Büren ist u. a. bereits seit Frühjahr 2023 mit seinem Maskottchen Harry the Traveler auf Instagram aktiv, das seine Follower in der Austauschwoche täglich mit den neuesten Infos versorgt hat. Eines der geposteten Reels hatte nach kurzer Zeit schon 700 Aufrufe. „Wir sind mit unserer Idee und Harry durch die Decke gegangen. Das war der Wahnsinn!“, so Lara Münstermann, die den Account @cornwall.exchange zusammen mit ihrer Mitschülerin Romina Boelk verwaltet. Auch in der Schule komme von allen Seiten Zuspruch, sodass Harrys Geschichten bestimmt noch nicht auserzählt sind.

Das Austauschprojekt soll in Unterstützung der UK German Connection auch im nächsten Jahr weitergeführt werden und spricht vor allem die Siebt- und Achtklässler an. Ein Motto steht noch nicht fest, jedoch freuen sich alle Beteiligten bereits auf die Fortführung und auf viele weitere wertvolle Begegnungen.